Königliche Musik zur Ehre Gottes
In Eibenstock ist ihnen das in vortrefflicher Weise gelungen. Schon der Beginn mit "Earl of Oxford's March" ließ keinen Zweifel aufkommen: es wird ein Abend mit königlicher Musik. Anschließend gleich schmetternd hohe Trompetentöne, komponiert von G. F. Händel. Im Echo-Widerklang wechselten sich die Terzen der Trompeten mit den weichen Klängen von Horn und Posaune ab.
Eine der wenigen noch erhaltenen weltlichen Kantaten des Altmeisters J. S. Bach trägt den Titel "Auf, schmetternde Töne der munteren Trompeten". Classic Brass schmetterte daraus den letzten Satz "Marsch". Weiter ging es mit Bachs Fuge in g-Moll. Obwohl Bach seine Kompositionen hauptsächlich für Orgel geschrieben hat, setzten die fünf Musiker diese Fuge virtuos um. Nach dem kanonhaften Anfang schwebte das Eingangsmotiv von Instrument zu Instrument - phantastisch.
Zwischen den Stücken nutzte Jürgen Gröblehner die Gelegenheit und stellte die einzelnen Musiker vor, von denen jeder eine beachtliche Vita aufweisen kann.
Bevor in der Pause Möglichkeit zu einem kleinen Schwätzchen mit den Musikern war oder die CDs der Gruppe gekauft werden konnten, erklangen noch ganz verspielte Kinderliedmelodien. Fünf Lieder aus der Märchensuite "Hänsel und Gretel" - ganz hervorragend bearbeitet und vorgetragen von den Künstlern.
Mit dem "Einzug der Königin von Saba" begann der zweite Teil des Konzerts, sogleich gefolgt von drei Renaissance-Tänzen des Komponisten Tielman Susato. Danach ging es barock weiter. Zwar sind die "Grobschmied-Variationen" von Händel nach dem Namen des Herausgebers benannt worden, jedoch die Musik ist äußerst fein ziseliert.
Von W. A. Mozart, der bekannterweise wenig für Blechbläser komponiert hat, stammt das "Alleluja" aus "Exultate, jubilate". Classic Brass hat die bekannte, eingängige Melodie bravourös umgesetzt. Der Schlusspunkt - mystisch düster und geheimnisvoll - von Edvard Grieg "In der Halle des Bergkönigs". Die Töne, erst zaghaft und vorsichtig, steigerten sich bis zur finalen Flucht.
Dankbarer Beifall des begeisterten Publikums ließ die Spitzenmusiker noch zur Zugabe zurückkommen. Mit dem bekannten "Säbeltanz" von Aram Chatschaturjan - an Filmmusik erinnernd - gingen die Künstler an die Grenze des bläserisch Machbaren und wahrscheinlich sogar noch ein Stück darüber hinaus. Als Abschluss des Konzerts erklang ganz volkstümlich vertraut "Kein schöner Land". Auch wenn es hätten gern noch mehr Zuhörer sein können - die letzte Strophe sangen alle aus voller Brust mit.
dit Bilder: R.U.