Stammapostel weiht neues Gotteshaus

Der 30. Oktober 2011 wird den Glaubensgeschwistern der Gemeinde Schönheide sicher unvergesslich bleiben: Ihre neu erbaute Kirche wurde geweiht – vom Stammapostel! Dass der Stammapostel einmal nach Schönheide kommen würde, hätte wohl kaum jemand für möglich gehalten.

Ganz große Freude

Ganz große Freude war nicht nur dem Stammapostel anzusehen, sie war bei jedem zu spüren, der die Weihe des neuen Gotteshauses in Schönheide miterleben konnte. Ein Gottesdienstteilnehmer fasste sein Empfinden rückblickend so zusammen: „Noch immer kann ich den heutigen Tag in seiner Größe nicht fassen – zu tief und gigantisch waren die Eindrücke beim Erleben des Gottesdienstes und der Begegnung mit unserem Stammapostel, den Aposteln und Bischöfen, den Bezirksämtern und den vielen freudigen und glücklichen Glaubensgeschwistern.“

Über acht Jahrzehnte hinweg haben die Schönheider Glaubensgeschwister ungezählte Stunden aufgewendet, um ihre bisherige Versammlungsstätte – einen Flachbau mit geringer Raumhöhe – zu erhalten. Immer wieder stießen sie dabei an Grenzen. Als vor drei Jahren wieder eine Sanierung erforderlich wurde, die mit hohen Kosten verbunden gewesen wäre, beschloss die Kirchenleitung, in Schönheide eine neue Kirche zu bauen. Mit dem Neubau haben sich die Versammlungsbedingungen der Gemeinde so gravierend verbessert, dass mancher dieses Glück noch gar nicht richtig fassen kann.

Dass der Stammapostel zur Weihe des neuen Gotteshauses kam, hängt mit dem besonderen Finanzierungsmodell für den Bau zusammen. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen eines Solidarpaktes der Gebietskirchen in Deutschland, der Gebietskirche Schweiz und der Neuapostolischen Kirche International (siehe auch: NAKI-News vom 30.08.2010). So hat die Opferbereitschaft vieler Glaubensgeschwister weit über die Grenzen von Sachsen hinaus den Bau der neuen Kirche in Schönheide möglich werden lassen.

Begleitet wurde der Stammapostel von jeweils einem Vertreter der an der Solidaraktion teilnehmenden Gebietskirchen. Dies waren Apostel Wolfgang Schug (Nordrhein-Westfalen), Apostel Gert Opdenplatz (Hessen), Apostel Jürgen Loy (Süddeutschland) und Apostel Erhard Suter aus Spanien als Vertreter der Gebietskirche Schweiz. Apostel Ulrich Falk (Norddeutschland) konnte wegen Erkrankung nicht anreisen.

Der Stammapostel stellte den Weihegottesdienst unter das Bibelwort Psalm 36, 8.9.:

„Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben! Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.“

Zunächst brachte der Stammapostel der Gemeinde herzliche Segenswünsche entgegen und gratulierte ihr zu diesem „prächtigen neuen Haus“. Er freue sich von ganzer Seele mit und wünsche sehr, dass dieses Haus im Ort zu einem Symbol der Nähe Gottes werde. Bei aller Freude müsse aber gesagt werden, dass das Wichtigste nicht das Gebäude, sondern die Gemeinde sei.

Dann dankte der Stammapostel allen, die zum Gelingen dieses Baues beigetragen haben: denjenigen, die geplant und die mit Hand angelegt haben, aber auch denjenigen, die mit ihrem Opfer beigetragen haben, dass dieser Bau errichtet werden konnte. Über allem stehe aber, so der Stammapostel weiter, dem Ewigen zu danken und Ehre zu geben. Ohne seine Gnade, ohne seinen Segen wäre das alles nicht möglich geworden. Und wenn das Gebäude dann geweiht sei, dann möge bei allen, die hier ein- und ausgehen, immer spürbar sein: Hier ist Haus Gottes!

Füreinander da sein

Mit Blick auf die Finanzierung des neuen Gotteshauses sagte der Stammapostel, dass bei den beteiligten Gebietskirchen sofort die Bereitschaft da gewesen sei, einander zu helfen nach dem Motto: Wir wollen füreinander da sein. Dieses Motto wolle er auch der Gemeinde Schönheide mitgeben: Lasst uns füreinander da sein! „Die Brüder für die Gemeinde, die Gemeinde für die Brüder, die Brüder für die Kinder, die Kinder für die Eltern – lasst uns füreinander da sein. Das ist Gemeinschaft“, so der Stammapostel. Dann nannte er drei Stufen der Gemeinschaft:

  • Liebevoll aufeinander zugehen
  • Liebevoll miteinander umgehen
  • Füreinander da sein

Auf einer solchen Gemeinschaft ruhe der Segen Gottes, sie habe Kraft und strahle nach außen.

Nach diesen einleitenden Worten bat der Stammapostel Bischof Matthes, etwas aus der Chronik zu verlesen.

Anschließend sprach der Stammapostel das Weihegebet, in dem u. a. die folgenden Bitten eingeschlossen waren: „An dieser Stätte möge der Friede Gottes regieren. An dieser Stätte mögen Seelen zubereitet werden auf den Tag der Erscheinung des Gottessohnes. Alles, was hier geschieht, soll unter dem Segen Gottes stehen und soll dazu dienen, dass Freude da ist und bleibender Segen für jeden Einzelnen.“

Zuflucht unter den Flügeln Gottes

Seine Ausführungen zum Bibelwort fasste der Stammapostel so zusammen:

„Lasst uns klug sein und unter den Flügeln Gottes – unter dem Frieden Gottes und unter der Gnade des Herrn – Zuflucht suchen! Das bedeutet, das Wort Gottes annehmen und sich beugen vor dem Herrn. Lasst uns danach trachten, immer satt zu werden im Hause Gottes, erfüllt zu werden von der Liebe, von Glaubenskraft, von Trost! Dann kommt Freude auf, die Freude der Gotteskindschaft, die Freude, ein so herrliches Ziel zu haben, auf das wir uns ausrichten können.“

Apostel Schug, Apostel Suter und Apostel Opdenplatz dienten mit. Alle drei gaben ihrer Freude Ausdruck, diesen Weihegottesdienst miterleben zu können.

Apostel Schug verwies darauf, dass Dankbarkeit immer zusammenführe und die Gemeinschaft fördere. Dankbarkeit lasse aber auch auf den Geber aller Gaben schauen und lenke den Blick in die Zukunft. Bei aller Freude über das Neue solle nicht vergessen werden: Das Große kommt noch!

Mit Verweis auf das Grußwort des Bezirksapostels sagte Apostel Suter in seinem Dienen, dass das neue Haus hervorgehoben sei gegenüber den übrigen Häusern des Ortes. Dieses Haus sei Schule, wo gelehrt werde, sei Krankenhaus, wo man Trost und Kraft bekomme, sei Rathaus, wo man göttliche Ratschläge erhalte und sei Kaufhaus, wo man Nahrungsmittel für die Seele bekomme. Deshalb solle man dieses besondere Haus lieb haben und im Herzen tragen.

Apostel Opdenplatz sagte, dass er bei dem Wort Erzgebirge an Weihnachten denke. Und der heutige Tag sei für die Gemeinde Schönheide wie Weihnachten. Sie habe mit der neuen Kirche ein schönes Geschenk bekommen. Mit Blick auf die runde Form der Kirche verwies er darauf, dass alles, was von Gott komme, alles, was auf Christus hinweise, eine „runde Sache“ sei. Sie finde ihren Abschluss, wenn Christus wiederkomme. „Das wird dann noch besser als Weihnachten!“, so der Apostel.

K.G.