Das Netz der Liebe auswerfen

Die Große Kreisstadt Schwarzenberg, zurecht auch als Perle des Erzgebirges bezeichnet, hat aktuell ungefähr 16.000 Einwohner. Das sind nur wenige mehr, als (offiziell) in die Waldbühne Schwarzenberg reinpassen.

62 Gläubige versammelten sich an diesem langersehnten Mittwoch (19. Juli), um mit Bezirksapostel Rüdiger Krause den Gottesdienst in der Gemeinde Schwarzenberg zu feiern. Ihn begleitete Apostel Ralph Wittich.

Inspiriert vom Chorlied hatte der Bezirksapostel gleich am Anfang seiner Predigt eine ganz persönliche, tröstende Botschaft: „Gott sieht dich liebevoll an!“

Wir wünschten uns von Gott immer sofort eine Antwort, eine Klärung der gesamten Angelegenheiten. Das können wir aber nicht erwarten. Hier sei das Vertrauen in Gott gefragt. „Wir werden nicht enttäuscht!“

Gott bediene sich immer Menschen, um seinen Willen umzusetzen. So darfst du Urheber zur Freude, zum Segen sein. Auch wenn du vielleicht „unbekannt“ bist.

Das Wertvolle sehen

Als Grundlage seiner Predigt wählte Bezirksapostel Krause ein Bibelwort aus dem Matthäusevangelium: „Wiederum gleicht das Himmelreich einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und Fische aller Art fing. Als es voll war, zogen sie es heraus an das Ufer, setzten sich und lasen die guten in Gefäße zusammen, aber die schlechten warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt gehen: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden.“ (Matthäus 13; 47-49)

Zunächst merkte der Bezirksapostel an, dass er mit dem Bibelwort knapp daneben läge, denn in den Versen zuvor ist im Matthäusevangelium geschrieben, dass das Himmelreich wiederum einer kostbaren Perle gleiche. Damit nahm er Bezug auf das Attribut von Schwarzenberg und das Wertvolle der Heimat. „Auch in der Gemeinde etwas Wertvolles sehen, nicht das Unvollkommene“ so der Bezirksapostel.

Das Evangelium, die göttliche Ordnung

Mit dem Bild des Netzes aus dem Bibelwort sei das Evangelium Jesu zu verstehen, gottgegebene Ordnung. „Das Evangelium zieht alle an, gibt jedem eine Chance, alle haben da Platz“ sagte Bezirksapostel Krause. Das Auswerfen des Netzes sei Sache der Gemeinde, jedes Einzelnen. „Lasst uns dem Nächsten in Liebe begegnen, auch wenn er es offensichtlich nicht verdient hat. Das Netz der Liebe auswerfen, immer wieder. Das ist das Himmelreich!“

In seinem Predigtbeitrag sagte Priester Dirk Schlesinger, das es uns nicht zustehe, eine Auswahl zu treffen, wer ins Netz geht. „Das wollen wir Gott überlassen“.  

Priester Mike Dietel ergänzte anschließend noch, dass das Netz ein Arbeitsmittel sei, einzusetzen „mit Liebe und Geduld“.

Heilige Versiegelung

In seiner Ansprache zum Sakrament der Heiligen Versiegelung betonte Bezirksapostel Krause, wie großartig es sei, ein Kind auf dem Arm zu tragen. „Der Vater kann die Mutter nicht ersetzen und die Mutter nicht den Vater.“ Kinder sähen ihre Eltern als ihre Vorbilder an, das verpflichte.

Nach der Segensspendung beglückwünschte unser Bezirksapostel die Eltern und besonders seinen kleinen „Bruder Oskar“.