Festgottesdienst mit Bezirksapostel Klingler

Am Sonntagmorgen erlebte die Gemeinde eine ganz besondere Segensstunde. Bezirkspostel Klingler war gemeinsam mit Apostel Bimberg zu Gast und hielt einen sehr emotionalen, tief beeindruckenden Gottesdienst, der wohl bei allen noch lange nachklingen wird.

Es war schon lange Zeit bekannt, dass beide Apostel vor ihrer Ruhesetzung noch einmal nach Eibenstock kommen. Die Gemeinde und die geladenen Geschwister aus den Nachbargemeinden hatten sich riesig darauf gefreut. Zu ihnen zählten auch die hörgeschädigten Geschwister mit ihren Gebärdenübersetzern sowie die Instrumentalisten der Blaskapelle des Bezirkes. Weithin hörbar spielten die Bläser an diesem schönen Sonntagmorgen vor der Kirche und machten damit neugierig auf den besonderen Festtag in der neuapostolischen Kirche in Eibenstock. Am Vorabend hatten sich noch 30 Geschwister angemeldet, die zum Abschluss ihres Familientreffens diesen Gottesdienst miterleben wollten. Schnell wurde dazu im Nebenraum weiterer Platz geschaffen, so dass nun das Gotteshaus bis auf den letzten Platz gefüllt war.

Der Bezirksapostel diente mit dem Bibelwort Johannes 17, 21.22:

Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind.“

Zu Beginn ging er in besonderer Weise auf das Lied der Sänger ein: „Ziehe deine Schuhe aus, denn der Ort, wo du stehst, ist heilig“. Jeder solle sich bewusst machen, dass er sich an geweihter, heiliger Stätte befindet. Er erinnerte in seiner netten Art die Kinder, dass der Altar keine Spielwiese ist. Neben dem äußerlichen Verhalten ist unsere innere Einstellung bedeutsam. Wenn der Allmächtige im dreieinigen Namen angerufen wird, sind wir gewiss: Jetzt ist Gott mitten unter uns.

Den Liedtext „Ziehe deine Schuhe aus!“ interpretierte der Bezirksapostel so: Menschliche Gedanken, die uns alltäglich beschäftigen und die man mit sich herumschleppt, gilt es, außen vor zu lassen und vielmehr auf den dreieinigen Gott zu sehen, um Kraft, Mut, Hoffnung und Freude aufzunehmen. Möge die Liebe in uns brennen wie eine Fackel!

Er nannte ein Beispiel aus Indien. Dort ziehen die Geschwister, hunderte an der Zahl, ihre dünnen Gummischuhe vor der Kirche aus, um nicht den Straßenschmutz ins Heiligtum Gottes zu bringen. Interessant, bemerkte er am Rande, dass danach jeder seine eigenen Schuhe wieder findet. Er schloss diese Gedanken ab mit einem Satz aus der Heiligen Schrift:

„Wer heilige Dinge heilig hält, wird selbst heilig gehalten.“

Bezirksapostel Klingler ging dann auf das Bibelwort des Gottesdienstes ein. Es stammt aus dem hohepriesterlichen Gebet Jesu und war somit dessen letzte Bitte an die Jünger, das Einssein untereinander zu erhalten und zu pflegen. So, wie Christus für seine Jünger eintrat, bat er auch zu seinem Vater: „... so, Vater, wie ich in dir bin und du in mir eins bist, so lass uns eins sein...“

Er schilderte ein Beispiel aus seinem Berufsleben. Legt man Eisen ins Schmiedefeuer, so ist das Feuer bald im Eisen und kann bearbeitet werden. Wir sollen von Gott durchdrungen sein, so wie in der Dreieinigkeit Gottes alle drei eins sind. Er erinnerte, dass Jesus Christus immer völlig mit dem Vater übereinstimmen wollte. Fragen wir nach dem Willen Gottes und stellen wir unseren Willen unter seinen. Ist das, was ich jetzt erreichen und durchsetzen will, auch im Willen Gottes? Entspricht mein Denken der Gesinnung Jesu? Handle ich so, dass auch das Einssein in der Gemeinde gestärkt wird?

Apostel Bimberg sprach von der Quelle für das Einssein, das Einssein mit Gott und seinem Sohn. Er forderte auf, in die Gesinnung Jesu hineinzuwachsen und erwähnte den Hinweis des Apostel Paulus: „Einer achte den Anderen höher als sich selbst.“ Wir sollten uns nicht unserer Werke rühmen, als seien sie mehr als die Werke des Anderen, sondern vielmehr gemeinsam die Taten Gottes preisen.

Er stellte die Fragen: „Sehen wir in Bruder und Schwester einen von Gott Geliebten und Auserwählten? Oder bleiben wir bei seinen Unvollkommenheiten und Fehlern hängen?“

Er verwies auf Christus in seiner großen Liebe. Einer trage des Anderen Last. Gemeinsam ist man stark.

J.C.F. Bilder: R.U.